Die Propellernabe ist ein
Bodenfund. Sie wurde bei Bauarbeiten in Oberpfaffenhofen geborgen.
Vermutlich bei einer unsanften Landung oder beim Absturz wurden die hölzernen Propellerblätter weitgehend zerstört.
Aufgrund der gut erhaltenen Mechanik zur Blattverstellung kann die Nabe jedoch als interaktives
Ausstellungsstück aufbereitet werden.
Dafür soll die Nabe auf einem Gestell dem
Museumsbesucher präsentiert
werden. Der Verstellmechanismus zeigt seine Funktion, mit Hilfe eines versteckten Elektromotors angetrieben.
Im Laufe der
Restaurierung wird die Nabe komplett zerlegt, jedes Einzelteil gesäubert und konserviert. Nicht mehr vorhandene oder
unrestaurierbare Teile werden ersetzt. Zum Glück fehlen kaum wichtige Teile. Ein paar Kleinteile konnten von anderen Exponaten entnommen
werden. Andere Teile, wie die Endanschläge mussten nachgefertigt werden (siehe Bilder 2 und 9). Glücklicherweise können viele Details aus
den Unterlagen des Herstellers entnommen werden.
Der gute Zustand des Innenlebens - wie auf den Bildern zu sehen - erleichtert uns die Arbeit.
Ebenso wie die Technik selbst interessiert uns die
Geschichte unseres Exponats. Wo kommt es her? Was war der Einsatzzweck?
Dabei beschränken wir uns auf die Geschichte der Technik selbst und überlassen die politische Einordnung anderen:
Unsere Propellernabe wurde vom Hersteller
VDM im Jahr 1944 gefertigt
und trägt die Baugruppenbezeichnung "9-12 068.24". Unser dreiflügeliger Propeller wurde angetrieben von einem
BMW 801-Triebwerk und war für die Versionen E, J und K einer
Dornier 217 vorgesehen.
Der Einsatzzweck der hinterlegten Flugzeugtypen reicht vom Aufklärer über Bomber zum Nachtjäger. Die Motoren gaben dabei 1560PS bis hin zu
kurzzeitigen 2100PS an die Propeller ab.
Verunglückt scheint die Nabe nicht beim ersten Einsatz zu sein. Alle drei Stummel haben neue Nummern eingeschlagen bekommen (Bild 4) und
waren vermutlich in anderen Naben schon im Einsatz oder wurden aufgrund früherer Beschädigungen repariert. Zudem weist einer der drei Stummel
eine leicht unterschiedliche Bauart auf.
Nachdem nun alle Einzelteile an die Nabe angebaut und (wieder) angepasst sind, wird die Nabe weitgehend zerlegt zum lackieren.
Bisher ist das Metall mit einer Rostkoservierung behandelt, die weitere Oxidation verhindern soll, aber nicht Abrieb- bzw. Waschfest ist.
Um die über die vielen Jahre mühsam aufgebaute Patina nicht gänzlich zu zerstören wird die Nabe und deren Anbauteile mit einer Schicht Klarlack
überzogen. Damit ist die Patina noch sichtbar, die Fortschreibung der Oxidationsgeschichte soll damit jedoch unterbunden werden.
Nach dem lackieren werden die Anbauteile wieder Stück für Stück zum vorerst letzten Male angebaut. Vor dem Einbau wollen wir noch alle
Schmierstellen gründlich reinigen und mit harzfreiem Fett versorgen.